Frauen im SGB II werden seltener in arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen gefördert als Männer
Das besondere Augenmerk des Arbeitsmarkt-Report Hessen liegt diesen Monat auf der Frage, in welchem Maße Frauen von arbeitsmarktpolitischer Förderung profitieren.
Die gesetzlichen Vorgabe im SGB III und SGB II verlangen, dass der Anteil von Frauen an Fördermaßnahmen mindestens so hoch sein muss, wie ihr Anteil an den Arbeitslosen und ihre relative Betroffenheit von Arbeitslosigkeit.
Dies ist jedoch nicht der Fall. In Hessen waren mit einem Anteil von 46,9 Prozent laut Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) zwischen Juli 2017 und Juni 2018 annähernd die Hälfte aller knapp 108.000 Arbeitslosen im SGB II („Hartz-IV-System“) weiblich. Dennoch waren nur 41,1 Prozent der monatlich knapp 27.000 Teilnehmenden an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen Frauen (ohne besondere Maßnahmen zur Teilhabe von Menschen mit Behinderungen).
Niedrig sind die Frauenanteile bei Maßnahmen der Berufswahl und der Berufsausbildung (37,3 Prozent), bei der Förderung der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit (33,9 Prozent) und bei Beschäftigung schaffenden Maßnahmen (38,2 Prozent).
Ein genauerer Blick in die Förderstruktur verdeutlicht weitere Ungleichgewichte. Im SGB II erreichen Frauen bei den Maßnahmen zur beruflichen Eingliederung bei einem Arbeitgeber nur einen Wert von 34,6 Prozent.
Weniger als jeder dritte (31,1 Prozent) Eingliederungszuschuss zur Unterstützung der Aufnahme einer Erwerbstätigkeit im Rahmen der Grundsicherung unterstützte eine (vormals) arbeitslose Frau.
Ausführliche Informationen zu diesem Thema erhalten Sie im Arbeitsmarktreport Hessen 10/2018
Monatliche Übersicht über beschäftigungspolitische Maßnahmen in Hessen
Darüber hinaus enthält der Report jeden Monat Übersichten über den Bestand an TeilnehmerInnen in ausgewählten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen in den hessischen Kommunen, getrennt nach der Kostenträgerschaft im SGB III und SGB II.
Der Arbeitsmarkt-Report Hessen wird vom Institut für Sozialpolitik und Arbeitsmarktforschung (ISAM) der Hochschule Koblenz für die LAG Arbeit in Hessen e.V. erstellt.
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