Newsletter Digitale Bildung

Unser Newsletter richtet sich an Fachkräfte der Arbeitsförderung und der Jugendberufshilfe. Befeuert durch die Corona-Pandemie wurden in den letzten Jahren in vielen Projekten der Benachteiligtenförderung digitale Bildungs-Angebote aufgebaut und Präsenz-Angebote durch digitale Elemente ergänzt.

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Hier finden Sie die Ausgabe 4. Quartal 2023 als PDF-Dokument

Hier finden sie die Ausgabe 3. Quartal 2023 als PDF-Dokument

Im pädagogischen Alltag stellen sich dabei die Fragen: Wo finde ich Apps, Lernmodule, Lehrfilme, etc., die meine Teilnehmer*innen motivieren und ihnen einen Schritt hin zu den anvisierten Bildungszielen ermöglichen. Wie kann ich niedrigschwellige digitale Bildungsangebote für benachteiligte Jugendliche und Erwachsene im Rahmen meiner Zeit- und Kompetenzressourcen selbst erschaffen? Zu diesen Fragestellungen möchten wir hier in regelmäßigen Abständen aktuelle, praxisorientierte Tipps geben.

LAG Newsletter Digitales – Ausgabe 3. Quartal 2023

Dies ist die Ausgabe 3. Quartal 2023 des LAG-Newsletter – „Tipps für Digitale Bildung in der Benachteiligten-Förderung“. 

In dieser Ausgabe sind folgende Themen enthalten:

  1. Ein Jahr LAG Mediathek
  2. Smartphones im Unterricht verbieten oder mit ihnen lernen?
  3. ChatGPT – Wie geht es weiter?
  4. Interaktive Whiteboards in der Benachteiligtenförderung
  5. Weiterführende Links

Ein Jahr LAG Mediathek

Vor einem Jahr wurde die Mediathek der LAG Arbeit in Hessen eröffnet. Sie bietet allen Mitgliedern der LAG Arbeit die Möglichkeit, die dort vorhandenen Lernmaterialien kostenfrei zu nutzen oder eigenentwickelte Lernanwendungen anderen zur Verfügung zu stellen. Inzwischen nutzen 84 Lehrkräfte von  gemeinnützigen Bildungsträgern die Lernmaterialien in der Mediathek. Antares Vega Rubio hat eine Reihe von hochwertigen Lernanwendungen zu unterschiedlichen Themen entwickelt, die von den registrierten Lehrkräften in ihren Kursangeboten verwendet werden können. Dazu gehören beispielsweise eine Einführung in die Nutzung von Lexware, die Durchführung von Bewerbungsgespräch mit Hilfe eine Chatbots oder Interaktionsformen in der Pflege. Darüber hinaus haben einige Mitglieder schon eigene Inhalte eingestellt. Alle Lernmodule richten sich an Teilnehmer*innen in der Benachteiligtenförderung und setzen maximal das Sprachniveau B2 voraus. Das Ganze wird auf der Plattform ILIAS gehostet und die dort vorhanden Lernanwendungen können entweder in Kursen auf der Plattform oder im eigenen Lernbereich der einzelnen Unternehmen verwendet werden. Die Lernanwendungen sind fast alle mit der Scorm-Norm erstellt, so dass sie sich leicht exportieren und auf dem eigenen Moodle oder Ilias-Server importieren lassen.

Frau Vega Rubio bietet auch regelmäßig freitags eine ‚Offene Sprechstunde für digitale Medien in der Benachteiligtenförderung‘ an, in der neben vorgegebenen Themen auch eigene Themen oder Probleme eingebracht werden können. Die Mediathek bietet also allen, die in Bildungsangeboten eingebunden sind, vielfältige Anregungen und Unterstützung an.

Für all diejenigen, die die Mediathek bisher noch nicht genutzt haben, wollen wir im Folgenden noch einmal ihren Aufbau und ihre Angebote vorstellen.

  • Unter der Webadresse https://lag-arbeit-hessen-mediathek.de/ ist die Mediathek erreichbar. Man muss sich jedoch zuvor registrieren, was über die Geschäftsstelle der LAG Arbeit in Hessen vorgenommen werden kann. Nach der Registrierung bekommt man einen eigenen Kursbereich zugeordnet, den man selbst verwaltet. Dort lassen sich entweder die vorhandenen Lernangebote integrieren oder die eigenen hochladen. Die eigenen Kurse können dort auch verwaltet werden und man kann auch die Lernfortschritte der Kursteilnehmer:innen verfolgen. Die vorhandenen Lernanwendungen sind entweder Animationen, Screenrecordings oder interaktive H5P-Module.
  • Es werden aktuell 44 Lernmodule angeboten – etwa die Hälfte davon wurden von Mitarbeiter*innen unserer Mitglieder erstellt. Es werden u.a. Module zu den Themen Berufsorientierung, Bewerbungstraining, Ausbildungsvorbereitung, Deutschförderung angeboten. Hier finden Sie eine aktuelle Liste der Module. Hier auf unserer Internetseite finden Sie einen kurzen Film, der die Mediathek vorstellt.

Die Mediathek wurde eingerichtet, um den Mitgliedern der LAG Arbeit in Hessen ein erweitertes Angebot von Lernanwendungen zu geben sowie eigenentwickelte Lernanwendungen mit anderen Mitgliedern austauschen zu können. Es ist also noch viel Potenzial vorhanden.

Smartphones im Unterricht verbieten oder mit ihnen lernen?

In den letzten Monaten wurde in den Medien viel darüber berichtet, dass inzwischen ganze Staaten die Nutzung von Smartphones für Kinder generell – wie in China – oder in Schulen – wie in den Niederlanden – einschränken oder gar verbieten wollen. Inzwischen hat auch die UNESCO empfohlen, Smartphones aus den Schulen zu verbannen, da sie die Schüler ablenken und sich negativ auf das Lernen auswirken. In 14 Ländern wurde festgestellt, dass sich die Nähe zum Smartphone negativ auf das Lernen auswirkt. In Belgien, Spanien und dem Vereinigten Königreich hat die Entfernung von Smartphones aus den Schulen die Lernergebnisse verbessert, so die im Bericht zitierten Studien. Aber weniger als ein Viertel der Schulen hat sie verboten. Ähnliches wird auch in China diskutiert. Kinder unter 18 Jahren sollten Smartphones nicht länger als zwei Stunden pro Tag benutzen dürfen, so die chinesische Cyberspace-Verwaltung. Die Regulierungsbehörde schlägt außerdem vor, Programme für „Minderjährige“ einzuführen, die den Internetzugang für Nutzer unter 18 Jahren auf die Zeit von 22 bis 6 Uhr beschränken. Die zeitlichen Beschränkungen sollen ebenfalls von den Providern festgelegt werden.

Smartphones können nicht nur den Nutzer ablenken, sondern auch die Menschen in seiner Umgebung. Zahlreiche Studien haben gezeigt, dass Schülerinnen und Schüler, die während des Unterrichts mit ihrem Handy SMS schreiben, im Internet surfen oder andere nicht schulische Aktivitäten durchführen, schlechtere schulische Leistungen erbringen als diejenigen, die dies nicht tun. Dies scheint auf die geteilte Aufmerksamkeit zurückzuführen zu sein – Menschen sind nicht so gut im Multitasking, wie wir oft glauben. Außerdem kann schon die Anwesenheit eines Smartphones ablenkend wirken: Eine Studie ergab, dass Studierende bei einem Aufmerksamkeits- und Gedächtnistest besser abschnitten, wenn sich ihr Smartphone in einem anderen Raum befand, als wenn es auf dem Schreibtisch oder in der Tasche lag, selbst wenn es ausgeschaltet war.

Andererseits können Smartphones auch ein wertvolles Lernwerkzeug sein. Sie bieten Zugang zu Lern-Apps, Online-Lehrbüchern, Recherchematerialien und anderen Ressourcen, die das Lernen bereichern können. Sie können beispielsweise für kollaboratives Lernen, Lernen im eigenen Tempo, spielerisches Lernen und personalisiertes Lernen eingesetzt werden. Es gibt auch Studien, die positive Ergebnisse zeigen, wenn Smartphones sinnvoll für Bildungszwecke eingesetzt werden.

Daher ist die Frage, ob Smartphones im Unterricht verboten werden sollten oder nicht, eine differenzierte Frage, bei der der potenzielle pädagogische Nutzen gegen das Ablenkungspotenzial und das Ziel, einen verantwortungsvollen Umgang mit der Technologie zu vermitteln, abgewogen werden muss. Anstatt ein vollständiges Verbot oder eine uneingeschränkte Nutzung auszusprechen, wäre es für Bildungseinrichtungen möglicherweise am besten, klare Richtlinien festzulegen, wann und wie Smartphones im Unterricht eingesetzt werden können, um die Vorteile zu maximieren und die Nachteile zu minimieren. Dies kann am besten geschehen, wenn die Lernenden bei der Erstellung von Regeln und auch zur Überwachung derselben einbezogen werden, also selbst Verantwortung für ihr Lernen und deren Bedingungen übernehmen.

ChatGPT – Wie geht es weiter?

In unserem Newsletter im März dieses Jahres haben wir die künstliche Intelligenz ChatGPT und deren Bedeutung für das Bildungswesen vorgestellt. Inzwischen ist aus diesem Thema ein regelrechter Hype geworden und fast alle Medien berichten darüber. Die Entwicklung in diesem Bereich sind aktuell rasant und es vergeht kaum eine Woche, in der nicht ein neues Programm oder neue Möglichkeiten der Nutzung von KI vorgestellt werden. Während anfangs die Diskussionen sich überwiegend auf Generierung von Texten bezogen, gibt es inzwischen vielfältige Ansätze, um auch Bilder, Grafiken, Animationen oder gar Videos zu erstellen. Außerdem sind andere Unternehmen inzwischen auch aktiv geworden und bieten ähnliche Programme an, wie etwa von Google Bard, von Meta AI Llama 2 oder Claude von Anthropic.

Doch was hat sich bei ChatGPT inzwischen verändert? Zum einem gibt es eine neue Version – ChatGPT 4 bzw. wahrscheinlich 4.5 -, die zwar genauer ist und mehr Möglichkeiten bieten, aber nicht kostenfrei, sondern ca. $20 monatlich verlangt. Man kann damit zum Beispiel auch bei Recherchen das Internet einbeziehen, Texte und Daten auswerten sowie Grafiken erstellen lassen. Besonders hilfreich ist, dass nun Plug-Ins verwendet werden können, welche Recherchen oder Anfragen erleichtern. So kann man Texte in PDF zusammenfassen lassen oder gezielt dazu Fragen stellen. Auch kann man sich nun von YouTube-Videos, die ein Transkript haben, eine Zusammenfassung erstellen lassen. Erfahrungen zeigen aber auch, dass es ganz wichtig ist, die richtigen Fragen bzw. Aufgaben – so genannte Prompts – zu stellen. Es ist nämlich sehr hilfreich, wenn man ChatGPT eine Rolle übergibt, aus der die Antwort generiert werden soll. Es lässt sich zum Beispiel sagen, dass ChatGPT die Rolle einer Lehrperson übernehmen und einem zu einem Thema Fragen stellen soll. Die Antworten werden von dem Programm dann mit einem Feedback versehen. Das kann etwa für die Übung von Bewerbungsgesprächen sehr hilfreich sein.

Schaut man sich die Entwicklungen im Bereich der Generierung von Bildern und Fotos an, dann gibt es hier auch gute Fortschritte, auch wenn nicht immer die Ergebnisse zufriedenstellend sind. So hat zum Beispiel das Programm Dall-E bei der Aufgabe, eine Situation von einer Frau mit einem Kind sowie einem Tablet zu erstellen, der Frau drei Arme beschert (vgl. Bild). Aber wir stehen da ja erst am Anfang und vor allem in diesem Bereich verbessern sich die Ergebnisse immer mehr.

Im Juni 2023 hat die LAG Arbeit ein Webinar zur Nutzung von ChatGPT in der Benachteiligtenförderung ihren Mitgliedern angeboten (Die Aufzeichnung dazu ist unter https://www.youtube.com/watch?v=T9YD1q5sxl0erreichbar). Am 26.09.23 fand ein Vortrag zum Thema „ChatGPT & Co: neuere Entwicklung und Einsatzmöglichkeiten zum Bewerbungstraining“ statt. Die Aufzeichnung dazu finden sie in Kürze auf der LAG-Website.

Interaktive Whiteboards in der Benachteiligtenförderung

Fast alle Mitglieder der LAG Arbeit in Hessen wurden vor zwei Jahren mit digitalen Tafeln, sogenannten interaktiven Whiteboards, ausgestattet. Zusätzlich wurden Schulungen durchgeführt, um diese Tafeln in den Kursangeboten und in den Betrieben selbst sinnvoll einsetzen zu können. Am Beispiel von aQa, einer Ausbildungs- und Qualifizierungsgesellschaft des Main-Kinzig-Kreises, wollen wir zeigen, welche Erfahrungen bisher mit den digitalen Tafeln gemacht wurden und damit auch Anregungen für andere Mitglieder geben. Sieben Smart Boards stehen dort zur Verfügung. Für ein Interview standen uns Frau Preß und Herr Bischof von der dortigen IT-Abteilung zur Verfügung.

Frage: Wie werden die interaktiven Whiteboards bei Ihnen eingesetzt?

aQa: Interessant ist aus unserer Sicht die Bandbreite der Einsatzszenarien vom reinen Anzeigegerät im Werkstattbereich bis hin zur Nutzung gruppendynamischer Effekte im klassischen MINT-Unterricht oder in der Sprachförderung. Nicht zu unterschätzen ist auch der reine „Beamer-/Tafelersatz“. Hier werden Berührungsängste abgebaut und schrittweise der Weg für eine spätere anspruchsvollere Nutzung geebnet. Unsere Wahrnehmung ist: Die Geräte sind „da“ und werden so langsam zur Selbstverständlichkeit.

Frage: Können Sie Beispiele nennen, wie die Tafeln in Ihrem Unternehmen eingesetzt werden?

aQa: Unsere Technologien werden umfassend im Unterricht und in verschiedenen Lernumgebungen verwendet. Im Unterricht haben wir die Anwendung als interaktives Whiteboard. Mit einfachen Werkzeugen können Kursleiter:innen oder Trainer:innen Inhalte kreativ und dynamisch präsentieren. Bereits vorbereitete Unterrichtseinheiten werden mit zusätzlicher Interaktivität in der Notebook-Software abgespielt. Wir verwenden auch das virtuelle Klassenzimmer Lumio. Dies gilt sowohl für den traditionellen Präsenzunterricht als auch für den Online-Unterricht.

In hybriden Seminaren ermöglichen wir unseren Lernenden die Teilnahme am virtuellen Unterricht. Sowohl in der Präsenz- als auch in der Onlineschulung ist dies eine sehr effektive und nützliche Lösung, um den Lernprozess zu erleichtern. Darüber hinaus dient das interaktive Whiteboard als Bildschirm für die Wiedergabe digitaler Inhalte, einschließlich der Präsentation von CANVA-Arbeiten der Teilnehmer oder Videosequenzen für den Unterricht.

Das interaktive Whiteboard ist auch ein ideales Werkzeug für Gruppenübungen und Brainstorming-Sitzungen. Es ermöglicht eine aktive Teilnahme und Interaktion zwischen den Teilnehmer:innen. Weiterhin nutzen wir diese technischen Hilfsmittel für Präsentationen und zur interaktiven Einführung in das digitale Klassenzimmer (Vitero).

Wir integrieren auch Office-Anwendungen wie Word und Excel direkt in unser Lernmodell. So können die Lernenden ihre Fähigkeiten im laufenden Unterricht verbessern. Durch binnendifferenziertes Arbeiten gewinnen sie ein Verständnis für das Arbeitsverhalten von Lehrenden und Lernenden. Leistungsstarke Teilnehmer:innen können Aufgaben am SMART-BORD lösen und so die leistungsschwächeren Kolleg*innen zur Partizipation ermutigen.

Die Arbeitstechniken in PowerPoint werden anhand konkreter Aufgaben vorgestellt. Diese können die Teilnehmer:innen dann auf ihrem eigenen Gerät nachbauen. Wenn sie z.B. durch Praktika vorübergehend vom Unterricht freigestellt sind, können sie dank der gespeicherten Lernprodukte genau dort wieder einsteigen, wo sie aufgehört haben. So können Wissenslücken effizient geschlossen und das Wissen individuell vertieft werden.

Frage: Welche Erfahrungen wurden dabei generell gemacht?

aQa: Zunächst gibt es einige Aspekte, die sehr positiv auffallen. Zum Beispiel, dass eine einfache Verdunklung gegen direkte Sonneneinstrahlung einen klar und deutlich sichtbaren Bildschirm erzeugt. Es gibt aber auch Herausforderungen. Zum Beispiel reagiert das Board sehr sensibel, vor allem bei grobmotorischen Benutzern oder Linkshändern. Wenn diese ihre Hand beim Schreiben aufstützen, verschiebt sich oft der Bildschirm, was zu Verwirrung führen kann.

Wenn die Teilnehmer:innen anfangen, das Smartboard zu verwenden, haben sie oft Schwierigkeiten mit ihrer eigenen Handschrift. Auch der Wechsel zwischen der Oberfläche des Boards und dem angeschlossenen PC verläuft nicht immer reibungslos. Um diese und andere Fragen zu klären, haben wir interne Mitarbeiterschulungen durchgeführt, bei denen der praktische Umgang mit dem Medium im Vordergrund stand. Die dabei aufgeworfenen Fragen trugen dazu bei, dass das gesamte Team im Umgang mit dem Board professioneller wurde. Wir konnten Lösungen finden, die sich bis heute als sehr stabil erwiesen haben.

Frage: Wie sehen die Rückmeldungen von Ihren Kursleiter:innen und von den Kursteilnehmer:innen aus?

aQa: Das Smart Board hat sich in unserem Einsatz als sehr nützlich und zuverlässig erwiesen. Es ermöglicht uns, digitale Anwendungen und Programme effizienter zu präsentieren als mit herkömmlichen Beamern. Vor allem im Frontalunterricht konnten wir dadurch eine Kreativität entfalten, die den Unterricht erleichtert hat. Eines der bemerkenswertesten Ergebnisse war jedoch die veränderte Einstellung der Teilnehmenden gegenüber technischen und digitalen Geräten. Nach einer kurzen Einführung hatten die Teilnehmenden keine Hemmungen mehr, diese Technik selbstständig und eigeninitiativ zu nutzen.

Von uns Dozent:innen als große Unterstützung empfunden, wurde das Smart Board auch von den Teilnehmenden als Medium sehr geschätzt. So hat es z.B. in den Mathematik-Grundkursen eine positive Fehlerkultur ermöglicht, in der die Schüler ihre Eingaben umsortieren konnten, z.B. beim Vertauschen von Grundwerten und Prozentwerten bei Prozentrechenaufgaben. Dies musste nicht zur Löschung des gesamten erstellten Lernprodukts führen. Der daraus resultierende messbare Lernerfolg ist ein deutlicher Indikator für den Wert des Smartboards.

Im Bereich der Sprachförderung erwies sich das Smart Board als Katalysator, indem es den Teilnehmer:innen in der Sozialform der Gruppenarbeit (think-pair-share) ermöglichte, mittels der Tastatur Systematisierungen, z.B. von lokalen und/oder temporalen Präpositionen, zu erstellen und diese dann im Plenumsgespräch in der erlernten Zweitsprache zu präsentieren. Dies trug wesentlich zur Auffrischung und Vertiefung des erworbenen Regelwissens bei. Moderne Technologien, insbesondere das Kahoot-Quiz zur Sprachförderung im beruflichen Bereich, wurden von den Teilnehmenden sowohl geschätzt als auch selbstständig durchgeführt. Insgesamt zeigte sich, wie sehr die Teilnehmenden die Vorteile der modernen Technik zu schätzen wussten.

Vielen Dank für das Interview! (Niederschrift des Interviews vom 02.09.2023)

Weiterführende Links:

Übersicht der bisher erstellten Module der LAG-Mediathek:

https://www.lag-arbeit-hessen.de/wp-content/uploads/2023/09/Uebersicht-E-Learning-Module_16.09.2023.pdf

Übersichtsvideo LAG Mediathek

https://www.lag-arbeit-hessen.de/wp-content/uploads/2023/09/LAG-Mediathek-Video_Ministerium_neu.mp4

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LAG Newsletter Digitales – Ausgabe 2. Quartal 2023

Dies ist die Ausgabe 2. Quartal des LAG-Newsletter – „Tipps für Digitale Bildung in der Benachteiligten-Förderung“. Wir berichten in diesem Newsletter vierteljährlich kurz zusammengefasst über aktuelle und digitale Themen.

In dieser Ausgabe sind folgende Themen enthalten:

  1. Der Mythos von Lerntypen
  2. Wie erstelle ich schnell ein Grammatik-Video?

Der Mythos von Lerntypen

Von Stefan Aufenanger

Es gibt wohl keine Fortbildung im Bereich pädagogischer Institutionen wie Schule, Weiterbildung oder berufliche Bildung, in der nicht so genannte Lerntypen vorgestellt werden. Meist werden dazu zwei unterschiedliche Konzepte genannt, die nicht aufeinander bezogen sind, aber unterstellen, dass mit ihnen das Lernen erfolgreicher sei. Das erste Konzept unterstellt, dass es einen visuellen, einen auditiven, einen kinästhetischen sowie einen textorientierten Typ gibt. Der visuelle Lerntyp – so die Annahme – lernt am Besten, wenn er das zu Lernende etwa in Form von Bildern, Videos oder Grafiken präsentiert bekommt. Der auditive Typ dagegen muss das Wissen hören, entweder in einem Vortrag oder durch einen Podcast. Objekte anfassen oder manipulieren können, erscheint für das Lernen des kinästhetischen Typs am geeignetsten. Und der textorientierte Lerntyp bevorzuge Wissen in gedruckter Form zum Lesen. Diese populärwissenschaftliche Sichtweise meint nun, dass jeder für sich entscheiden muss, welcher Lerntyp er bzw. sie sei und die Lehrenden entsprechende Angebote vorhalten sollen. Die ausgewählte Präsentationsform sollte diesen Lerntypen angepasst sein, damit diese optimal lernen könnten. Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es keine empirische Evidenz für diese Typen bzw. dass das erfolgreiche Lernen von diesen abhängig sei. Eine Vielzahl von Studien setzt sich mit diesen Annahmen auseinander und zeigt auf, dass kaum etwas Richtiges an diesen Unterstellungen dran ist. Kirschner (2017) hat dazu die vorliegende Forschung analysiert und den Schluss gezogen, dass die Annahme, es gäbe Lernende mit unterschiedlichen Lernstilen und dass sie mit unterschiedlichen Lehrmethoden unterrichtet werden sollten, die zu diesen Stilen passen, keine „bewiesene“ Tatsache ist, sondern nur durch wenige wissenschaftliche Beweise gestützt wird. Auch sei die theoretische Grundlage für die angenommenen Wechselwirkungen zwischen Lernstilen und Lehrmethoden sehr dünn und signifikante empirische Belege für die Lernstilhypothese seien so gut wie nicht vorhanden. Sie argumentieren, dass für ein erfolgreiches Lernen eher die kognitiven Fähigkeiten der Lernenden bedeutsam seien als ein gewisser Lerntyp. Forschungsmethodisch stellt sich auch die Frage, wie überhaupt ein Lerntyp festgestellt werden kann. Sehr häufig wird dazu eine Selbstzuschreibung verwendet (etwa „Ich muss was lesen, um es zu verstehen“), die aber überhaupt nicht gültig sein muss. Lernstudien, die mit Lerntypen arbeiten, zeigen außerdem auf, dass diese Dichotomien – etwa visuell versus auditiv – sich nicht nachweisen, sondern eher graduell sich unterscheiden lassen. So weist ein entsprechender Test für Lerntypen fast 50 Variablen zur Bestimmung derselben auf, ist also sehr differenziert.

Eine andere populäre Annahme in Kontext von Lerntypen ist die so genannte „Erinnerungspyramide“. Dabei wird davon ausgegangen, dass man 10% von dam, was man liest, behält, 20% von dem was wir hören, 30% von dem was wir sehen, 50% von dem was wir sehen und hören, 70% von dem was wir diskutieren, 80% von dem war wir tun, und 95% von dem was wir präsentieren.[i] Allein die einfache Kumulation von ‚sehen‘ und ‚hören‘ zu 50% machen deutlich, dass es sich hier um ein sehr simples Modell handelt. Auch hierzu gibt es keine empirische Evidenz. Vielmehr wird an diesem Beispiel deutlich, wie sich wissenschaftliche Mythen im Laufe der Jahrzehnte verbreiten, ohne dass deren Herkunft und Gültigkeit geklärt wurde. Alle haben voneinander abgeschrieben, ohne die Quelle zu überprüfen. Das eigentliche Modell stammt von dem amerikanischen Forscher Eric Dale, der 1946 (!) ein Buch über audio-visuelle Techniken im Unterricht veröffentlicht hat[ii]. Er entwickelte dort ein Modell von Erfahrungen, die von konkret am Boden einer Pyramide zu abstrakt im oberen Bereich reichen. Dazwischen lagen Erfahrungsbereiche wie Gezielte Erlebnisse, erfundene Erlebnisse, dramatische Beteiligung, Vorführungen, Exkursionen, Ausstellungen, Filme, Radioaufnahmen, Standbilder, visuelle Symbole und verbale Symbole. In einer Überarbeitung seines Buches ergänzte er 1954 diese Liste um das Fernsehen und 1969 um die von Jerome Bruner 1966 eingeführten Lernmodi ‚aktiv, ikonisch und symbolisch‘. Dieses Modell hat eine lange Zeit die Debatte über das Lernen mit Medien vor allem in Schulen und der Ausbildung von Pädagog:innen bestimmt. Dale selbst hat sein Modell überhaupt nicht hierarchisch, sondern als mit flexiblen Übergängen versehen verstanden. Es war mehr ein deskriptives als ein normatives Modell. Trotzdem wurde es vermutlich wegen seiner Einfachheit und alltagsbezogenen Nachvollziehbarkeit immer wieder zitiert, ohne die damit verbundenen Einschränkungen zu berücksichtigen. Die angegebenen Prozentzahlen sind einfach nur Schätzungen, die sich ohne genaue Angaben über das Alter der Lernenden, den Typ der Lernaufgaben und natürlich über den Inhalt, der gelernt werden soll, überhaupt nicht überprüfen lassen. Sie erscheinen einen aber auf den ersten Blick sehr eingängig und üben deshalb auch eine bestimmte Faszination aus. Auch die alltägliche Selbsteinschätzung – ‚Ich muss das in der Hand haben, um es zu verstehen‘, also ‚tun‘ – verführt zur Übernahme des Pyramidenmodells von Dale.

Schaut man sich beide hier vorgestellten Lernmythen genauer an, dann würde schon ein erster Blick deutlich machen, dass vieles daran nicht stimmen kann. Denn wenn es wirklich richtig wäre, dass man nur 10% von dem behält, was man liest, dann wäre eigentlich die gesamte schulische und akademische Bildung sinnlos, da sie fast ausschließlich textorientierte Lernangebote enthält. Umgekehrt lässt sich nicht alles ‚tun‘, sondern man muss es sich ansehen oder lesen, wie etwa in den geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern. Philosophie kann man zum Beispiel nicht ‚tun‘. Empirische Forschung zu den vorgestellten Themen machen auch deutlich, wie schwierig es ist, Lernstile mit Lernergebnissen zusammenzubringen. Zu viele Faktoren spielen dabei eine Rolle, wie etwa die kognitive Entwicklung der Lernenden, denn um etwa von einer visuellen Präsentation wie etwa eine Grafik oder ein Diagramm etwas zu lernen, muss sie verstanden und interpretiert werden. Aus vielfältiger Forschung weiß man auch, dass ein erfolgreicher Lernprozess u.a. vom Vorwissen zum Thema, dem Interesse und die Motivation abhängig ist.

Die beiden hier vorgestellten Lernmythen reihen sich in viele andere pädagogische Mythen ein, wie Kirschner and van Merriënboer (2013) sehr gut aufgezeigt haben. Auch in aktuellen Publikationen wird dieses Modell jedoch immer wieder aufgeführt, wenn es um das Lernen in modernen Kontexten geht.[iii] Es ist also zu empfehlen, sich bei der Frage, wie Lernangebote gestaltet werden sollten, viel stärker mit seriöser empirischer Forschung auseinanderzusetzen[iv]  als auf vermeintlich vertraute Lernmythen zu setzen.

Stefan Aufenanger

Literatur:

Kirschner, P. A. (2017). Stop propagating the learning styles myth. Computers & Education, 106, 166-171.

Kirschner, P. A., & van Merriënboer, J. J. (2013). Do learners really know best? Urban legends in education. Educational Psychologist, 48(3), 169-183.

Fußnoten:

[i] Die Kategorienbeschreibung sowie die Prozentzahlen variieren in den unterschiedlichen Publikationen. Das Grundmodell bleibt jedoch gleich.

[ii] Varianten dazu lassen sich schon in Publikation ab 1913 finden. Dale war aber der erste, der diese Annahmen näher beschrieben und in den Kontext von Lernen mit Medien betrachtet hat.

[iii] Zum Beispiel hier: https://www.vil.schule/wie-sieht-der-schulunterricht-der-zukunft-aus/

[iv] Zum Beispiel Michael Kerres: Didaktik. Lernangebote gestalten. Münster 2021; Waxmann/UTB.

Wie erstelle ich schnell ein Grammatik-Video?

 Von Antares Vega Rubio

Grammatische Inhalte lassen sich mithilfe der S-O-S-Methode (Sammeln, Ordnen, Systematisieren) leicht vermitteln.

Wörter werden bunt markiert und Sätze werden so untereinandergestellt, dass Lernende grammatische Phänomene selbst entdecken können. Bitte beachten sie, dass das Video erst ab ca. der Hälfte auch Audio hat.

Video: Grammatik-Video erstellen (Doodly) – Link

Sehen Sie im Video, wie leicht und schnell Sie das mit Doodly umsetzen können.

Viel Spaß!

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LAG Newsletter Digitales – Ausgabe 1. Quartal 2023

Dies ist die  Ausgabe 1. Quartal des LAG-Newsletters – „Tipps für Digitale Bildung in der Benachteiligten-Förderung“. In diesem Newsletter berichten wir vierteljährlich kurz zusammengefasst über digitale Themen.

In dieser Ausgabe:

  1. Was ist ChatGPT und was bedeutet dies für Bildungseinrichtungen?
  2. Animaker – eine eingängige Software zum Erstellen von animierten Videos

Unser Newsletter richtet sich an Fachkräfte der Arbeitsförderung und

Sie können den LAG-Newsletter Digitale Bildung unter newsletter.digitales@lag-arbeit-hessen.de abonnieren.

  1. Was ist ChatGPT und was bedeutet dies für Bildungseinrichtungen?

Von Stefan Aufenanger

In den letzten Wochen gab es in den Medien einen richtigen Hype um eine Anwendung aus der künstlichen Intelligenz: ChatGPT. Es handelt sich dabei um ein Computerprogramm, dass anhand von Millionen von Texten gelernt hat, selbst einen neuen Text zu erstellen. Das funktioniert so, dass man dem Programm eine Frage stellt oder Auftrag gibt und ChatGPT dann eine Antwort auf der Grundlage seiner Algorithmen selbstständig erstellt. Dabei sind alle Arten von Fragen und Aufgaben möglich, sie können sich entweder auf den Alltag beziehen, wie etwa die Frage nach einem Rezept, auf wissenschaftliche oder kulturelle Bereiche beziehen oder ganz allgemein auf Bildungsfragen. So antwortet etwa das Programm auf die Frage „Worum geht es in der Benachteiligtenförderung?“ wie folgt (Originalausgabe ohne Korrekturen):

„Die Benachteiligtenförderung ist ein Programm, das darauf abzielt, benachteiligten Gruppen zu helfen, indem sie ihnen Zugang zu Bildung und Beschäftigungsmöglichkeiten gewähren. Dazu gehören Programme, die benachteiligten Gruppen helfen, ihre Bildungs- und Beschäftigungschancen zu verbessern, indem sie ihnen Zugang zu finanziellen Mitteln, beruflicher Entwicklung, Ausbildung und Unterstützung bei der Arbeitssuche geben. Ziel ist es, Benachteiligungen abzubauen und Chancengleichheit zu fördern.“

Eine andere Aufgabe lautet etwa: „Beschreibe, wie ein Tisch für ein 3-Gänge-Menü richtig gedeckt werden muss?“

„Um einen Tisch für ein 3-Gänge-Menü richtig zu decken, müssen verschiedene Gegenstände verwendet werden. Zunächst einmal sollte ein Tischtuch auf den Tisch gelegt werden. Dieses sollte so lang sein, dass es auf beiden Seiten des Tisches über den Rand hängt. Anschließend sollten die Teller auf dem Tisch platziert werden. Der Teller für den ersten Gang sollte am nächsten zum Gast platziert werden, gefolgt vom Hauptgang-Teller und dem Dessert-Teller. Besteck sollte auf der rechten Seite des Tellers platziert werden, dem dem von Gabel. auf Seite platziert mit gefolgt Rotweinglas Weißweinglas.“

Das heißt, dieser Text ist nicht von einem Menschen, sondern von einem Computerprogramm geschrieben worden. Wenn man will, kann man dann weitere Fragen stellen, die das Thema ausweiten oder vertiefen.  Noch nicht perfekt, aber die Weiterentwicklung der Programme in den nächsten Monaten werden auch dies verbessern.

Was sind nun die Folgen eines solchen Programms für Bildungseinrichtungen? Wenn so einfach Fragen beantwortet bzw. Aufgaben bearbeitet werden, können Lernende schnell etwa ihre Hausaufgaben durch ChatGPT erledigen lassen. Heißt es „Fasse Goethes Faust zusammen?“ macht das Programm das für einen. Oder man lässt sich die Photosynthese erklären und gibt es als Facharbeit ab. Auch in Rechnen bzw. Mathematik schneidet das Programm recht gut ab, wie ein*e Lehrer*in sehr gut überprüft hat.[i] Was das Programm (noch) nicht kann, ist Quellen einfügen. Dies muss man selbst machen. Aber bald gibt es Anwendungen der künstlichen Intelligenz, die auch dies können. Wie ChatGPT genau funktioniert, wird inzwischen in vielen Texten oder Videos im Internet gut erklärt.[ii] Inzwischen erstellen solche Programme auch Bilder anhand eines Textes (zum Beispiel DALL-E-2) oder komponieren Musik (MusicML von Google). Die Produkte sind nicht immer gut und passend, aber die Mehrheit schon. Mit ChatGPT lässt sich also vorgeben, einen Text erstellt zu haben, also zu schummeln. Inzwischen gibt es aber auch schon Programme der künstlichen Intelligenz, die meinen herausfinden zu können, ob es sich um einen künstlichen oder menschlichen Text handelt. Und raten Sie mal, um was es sich bei diesem Text handelt?

Stefan Aufenanger (Mensch)

[i]  https://www.taskcards.de/#/board/4d95d7b9-f9f8-4a4e-808d-6fd11e60f11b/view?token=e37afcd2-468b-44c7-8d72-a4ce2d1a06f1

[ii] Zum schnellen Kennenlernen: https://youtu.be/yf783C-mnk4 . Etwas ausführlicher und anspruchsvoller, aber ausgezeichnet: https://youtu.be/cMuBo_rH15c

2.  Animaker – eine eingängige Software zum Erstellen von animierten Videos

Von Antares Vega Rubio

Wer Animationsvideos erstellen möchte, sieht sich mit einer Vielfalt an Software konfrontiert. Wir haben mehrere Video-Tools getestet und Animaker aufgrund der einfachen Bedienung, der großen Bibliothek und der günstigen Abo-Kosten zum internen Testsieger auserkoren.

Neben 2d- und 2,5d-Animationen, animierten Infografiken sowie animierter Schrift kann man mit Animaker auch Whiteboard Videos online erstellen. Per Drag-n-Drop lassen sich in wenigen Minuten Videos im Stil von Handzeichnungen erstellen.

Die Kosten bei Animaker entstehen durch ein Abo. Die Kosten für das jährliche Abo liegen zwischen $10 und $50 monatlich (https://app.animaker.com/pricing).

Probieren Sie doch die kostenlose Probeversion aus (https://accounts.animaker.com/) und lassen Sie sich von unserer kleinen Reihe von Erklärvideos dabei unterstützen. Wir wünschen Ihnen dabei viel Spaß!

Links zu den Erklärvideos (Website der LAG Arbeit in Hessen):

Action Plus

https://www.lag-arbeit-hessen.de/wp-content/uploads/2023/02/Action-Plus.mp4

Beispielvideo mit Animaker:

https://www.lag-arbeit-hessen.de/wp-content/uploads/2023/02/Beispielvideo-mit-Animaker.mp4

Drag and Drop

https://www.lag-arbeit-hessen.de/wp-content/uploads/2023/02/Drag-and-Drop.mp4

Eigene Charaktere erstellen:

https://www.lag-arbeit-hessen.de/wp-content/uploads/2023/02/Eigene-Charaktere-erstellen.mp4

Kamera:

https://www.lag-arbeit-hessen.de/wp-content/uploads/2023/02/Kamera.mp4

Voice Over

https://www.lag-arbeit-hessen.de/wp-content/uploads/2023/02/Voice-Over.mp4

LAG Newsletter Digitales – Ausgabe November 2022

Dies ist die zweite Ausgabe des LAG-Newsletters – „Tipps für Digitale Bildung in der Benachteiligten-Förderung“. In Zukunft werden wir in diesem Newsletter vierteljährlich kurz zusammengefasst über folgende Themen berichten: 

  1. Neuigkeiten in unserer LAG-Mediathek Digitale Bildung in der Benachteiligtenförderung
  2. Tipps zu digitalen Bildungsangeboten – für Einsteiger*innen 
  3. Tipps zu digitalen Bildungsangeboten – für Fortgeschrittene
  4. Hilfreiche Links zu E-Learning-Angeboten im Internet

Unser Newsletter richtet sich an Fachkräfte der Arbeitsförderung und der Jugendberufshilfe. Befeuert durch die Corona-Pandemie wurden in den letzten Jahren in vielen Projekten der Benachteiligtenförderung digitale Bildungs-Angebote aufgebaut und Präsenz-Angebote durch digitale Elemente ergänzt. 

Im pädagogischen Alltag stellen sich dabei die Fragen: Wo finde ich Apps, Lernmodule, Lehrfilme, etc., die meine Teilnehmer*innen motivieren und ihnen einen Schritt hin zu den anvisierten Bildungszielen ermöglichen? Wie kann ich niedrigschwellige digitale Bildungsangebote für benachteiligte Jugendliche und Erwachsene im Rahmen meiner Zeit- und Kompetenzressourcen selbst erschaffen? Zu diesen Fragestellungen möchten wir hier in regelmäßigen Abständen aktuelle, praxisorientierte Tipps geben.

Hier finden Sie ab jetzt alle Ausgaben des LAG-Newsletters Digitale Bildung.

Sie können den LAG-Newsletter Digitale Bildung unter newsletter.digitales@lag-arbeit-hessen.de abonnieren.

1) Neuigkeiten in unserer LAG-Mediathek Digitale Bildung in der Benachteiligtenförderung

Seit September 2022 ist die LAG-Mediathek online – hier (https://www.lag-arbeit-hessen.de/lag-mediathek-ist-online/ ) kommen Sie zur Startseite unserer Mediathek mit allgemeinen Infos und der Login-Maske.

Die LAG-Mediathek ist ein Angebot der LAG Arbeit in Hessen e.V. an ihre Mitglieder. Hier haben die Mitglieder Zugang zu Lernmodulen, die sich direkt an Teilnehmer*innen richten. Diese können die Fachkräfte entweder auf der LAG-Mediathek direkt verwenden oder (wenn vorhanden) in die E-Learning-Plattform des jeweiligen Bildungsprojektes herunterladen. 

Haben Sie Interessen an der LAG-Mediathek, dann schreiben Sie bitte eine E-Mail an geschaeftsstelle@lag-arbeit-hessen.de.

2) Tipps zu digitalen Bildungsangeboten – für Einsteiger*innen

Gamification

Von Prof. Dr. Stefan Aufenanger

Mit Gamification werden spielerische Elemente gemeint, die in Lernmaterialien oder -prozessen eingebaut werden. Meist handelt es sich um Belohnungen, die entweder während des Lernverlaufs oder am Ende angeboten werden. Ziel des Einsatzes von Elementen von Gamification ist es, die Motivation der Lernenden zu steigern und sie durch Belohnungen zum Weiterlernen zu ermuntern. Typisch für Gamification sind Elemente wie etwa Vergabe von Punkten oder anderen Belohnungen, Angaben von Levels, die man durch die Lösung einer Aufgabe erreicht, oder ein Vergleich mit dem Punktestand anderer Lernenden. Auch so genannte Quests und Challenges werden dazu gezählt. Manchmal werden auch Auszeichnungen – so genannten Badges – verwendet. Es gibt eine Vielzahl solcher Elemente, die als spielerische Elemente in Lernanwendungen verwendet werden. 

Sind solche Elemente aber wirklich effektiv? Was sagt die Lernforschung dazu? Danach gibt es mit Gamification vor allem positive Effekte bezüglich der Motivation der Lernenden sowie deren Engagement, wenn Elemente als ‚freundlichen‘ Wettbewerb eingesetzt oder virtuelle Güter in Spielformen erworben werden können. 

Als weniger effektiv haben sich Auszeichnungen (Badges), Punktesystem oder Rangreihen erwiesen, auch wenn sie am häufigsten in Lernanwendungen eingesetzt werden. Wichtig ist es, für die Zielgruppe angepasste Gamificationelemente einzubauen oder eine Vielfalt solcher Elemente zur Auswahl zu stellen. Auch zeigen Studien, dass manche Lernende lieber Elemente wie etwa Punkte sammeln etc. am Ende einer Lernanwendung aufgelistet bekommen wollen als mitten im Spiel. Insgesamt gesehen kann Gamification die Motivation und das Engagement der Lernenden steigern, sie sollte aber zurückhaltend eingesetzt werden. Darüber hinaus ist nicht zu vergessen, dass Feedback, also konkrete Rückmeldungen zum Lernstand und zum Lernprozess mindestens genauso bedeutsam für das Lernen ist.

3) Tipps zu digitalen Bildungsangeboten – für Fortgeschrittene

Videobearbeitung

Antares Vega Rubio

Möchten Sie ein Video mit beeindruckenden Effekten erstellen? Nutzen Sie Templates für Adobe After Effects (z.B. von motionarray.com) und bauen Sie schnell professionelle Effekte vom Werbestil bis hin zur cinematischen Atmosphäre ein.

Im unteren Erklärvideo erfahren Sie, wie sich ein Template anpassen lässt. Viel Spaß!

Wenn man etwas Werbung für sein Unternehmen oder Verein machen möchte, dann ist ein Video als Teaser sehr gut dafür geeignet. Ein Teaser ist ein Werbeclip, der in kurzer Form die Leistungen und Angebote vorstellen soll. In dem Video sollen kurze Ausschnitte aus den Angeboten des Unternehmens bzw. des Vereins vorgestellt werden. Ein Teaser sollte nicht länger als 60 Sekunden dauern, besser ist es, wenn er nur 30 Sekunden lang ist. Wie produziert man ein solches Video? In unserem Erklärvideo stellen wir vor, wie ein solches Werbevideo mit dem Programm Adobe After Effect zusammengestellt wird. Dazu muss man jedoch zuvor Bilder oder Videosequenzen sammeln, die das Unternehmen bzw. den Verein präsentieren. Dies sollte auf jeden Fall das Logo sowie die Webseite sein. Bietet man einen Kurs an, dann ist ein Bild von den Inhalten oder von dem Kursraum passend. Auch kurze Videoschnipsel von 3-5 Sekunden können einen guten Einblick in das eigene Angebot geben. Hat man alles zusammen, was das eigene Unternehmen bzw. Verein gut präsentiert, startet die eigentliche Arbeit mit Adobe After Effects. Das Programm hat man entweder schon oder kann es sich für einen gewissen Zeitraum lizensieren. Vielleicht langt manchmal auch eine Demoversion oder man fragt bei Kolleg*innen nach, ob sie das Programm besitzen und einem aushelfen. Also, beginnen Sie gleich morgen mit einer anregenden Präsentation Ihrer Einrichtung im Internet!“

4) Hilfreiche Links

Die zahlreichen E-Learning-Angebote im Internet sind überwältigend. Aus diesem Grund haben wir in der LAG-Mediathek eine Linksammlung speziell für die Jugendberufshilfe und Arbeitsförderung angelegt. In diesem Newsletter möchten wir Ihnen wieder eine Auswahl vorstellen. 

Ausbildungsvorbereitung im Bereich der Pflege 

Ausbildungsvorbereitung im Bereich der Gastronomie 

  • Kostenlose Hygieneschulung nach dem ISFG § 43 der METRO (inkl. Zertifikat): https://www.metro.de/wissen/etraining/haccp?
  • Kostenlose Kurse nach vorheriger Anmeldung: https://www.hogafit.de/kurse

Ausbildungsvorbereitung im kaufmännischen Bereich 

LAG-Newsletter Digitales – Ausgabe August 2022

Dies ist die erste Ausgabe des LAG-Newsletter – Tipps für Digitale Bildung in der Benachteiligten-Förderung“. In Zukunft werden wir in diesem Newsletter monatlich kurz zusammengefasst über folgende Themen berichten: 

  1. Neuigkeiten in unserer LAG-Mediathek Digitale Bildung in der Benachteiligtenförderung*
  2. Tipps für Einsteiger*innen 
  3. Tipps für Fortgeschrittene

Unser Newsletter richtet sich an Fachkräfte der Arbeitsförderung und der Jugendberufshilfe. Befeuert durch die Corona-Pandemie wurden in den letzten Jahren in vielen Projekten der Benachteiligtenförderung digitale Bildungs-Angebote aufgebaut und Präsenz-Angebote durch digitale Elemente ergänzt. 

Im pädagogischen Alltag stellen sich dabei die Fragen: Wo finde ich Apps, Lernmodule, Lehrfilme, etc., die meine Teilnehmer*innen motivieren und ihnen einen Schritt hin zu den anvisierten Bildungszielen ermöglichen. Wie kann ich niedrigschwellige digitale Bildungsangebote für benachteiligte Jugendliche und Erwachsene im Rahmen meiner Zeit- und Kompetenzressourcen selbst erschaffen?  Zu diesen Fragestellungen möchten wir hier in regelmäßigen Abständen aktuelle, praxisorientierte Tipps geben. 

Sie können den LAG-Newsletter Digitale Bildung unter… abonnieren. Diese 

*Die LAG-Mediathek ist ein Angebot der LAG Arbeit in Hessen e.V. an ihre Mitglieder. Hier haben die Mitgliede Zugang zu Lernmodulen in Bereichen… 

Haben Sie Interessen an der LAG-Mediathek, dann schreiben Sie bitte eine E-Mail an….

1. Neuigkeiten in unserer LAG-Mediathek Digitale Bildung in der Benachteiligtenförderung

Folgende neue Lerneinheiten wurden für die LAG-Mediathek erstellt:

  • Standardberufsbildpositionen:
  • Teil 1: Umweltschutz & Nachhaltigkeit 
  • Teil 2: Digitalisierte Arbeitswelt 
    • Teil 3: Sicherheit & Gesundheit bei der Arbeit
  • Was ist Lexware?
  • Ein Vorstellungsgespräch mit einem Chatbot üben
  • Schmerzmanagement in der Pflege

2. Tipps für Einsteiger*innen

Neue Moodle-Version (4.01)!

von Prof. Dr. Stefan Aufenanger

Alle, die bisher mit Moodle gearbeitet und auf dem eigenen Server installiert haben, sollten prüfen, ob sie auf die neue Version von Moodle 4.01 upgraden können. Die aktuelle Version von Moodle beinhaltet einige Veränderungen, die das Arbeiten erheblich erleichtern. 

Angefangen mit der neuen linken Seitenleiste, welche bisher mit allen Einstellungen zu den Kursen – wie etwa Liste der Teilnehmenden, Abschnitte der im Kurs oder auch Bewertung – nun oben über dem Kurs direkt selbst erscheinen, kann die neue Version von Moodle bereits auf den ersten Blick überzeugen.

Auch die Grundeinstellungen für den Kurs sind dort ebenfalls durchführbar. Kalender, aktuelle Termine oder auch Lehrplane lassen sich auf der rechten Seite als Blöcke individuell platzieren. Sie bleiben nun auch immer sichtbar, selbst wenn im Kurs nach unten gescrollt wird. 

Auf der linken Seite ab jetzt Kursabschnitte zu sehen, welche einzeln aufklappbar sind. Vereinfacht ist auch, dass die Einstellung zum Bearbeiten immer oben gut sichtbar bleibt und beim Bearbeiten eines weiter unten gelegenen Abschnittes nicht verschwindet. 

Weiterhin ist das Videokonferenzsystem BigBlueButton nun nativ in Moodle integriert und die Barrierefreiheit des gesamten Systems wurde dem WCAG 2.1 AA-Standard angepasst.

Insgesamt ist die Navigation in Moodle einfacher und übersichtlicher geworden. Das Design erscheint moderner und individualisierbar. Es erscheint daher erstrebenswert, sich die neue Version von Moodle genauer anzuschauen und sie vielleicht auch zu installieren. Viel Neues muss nicht gelernt werden, und zugleich wird Vieles einfacher.

https://moodle.com/de/moodle-4/

https://moodle.com/de/news/moodle-4-ist-hier/

(Screenshot: Menüleiste nun über dem Kurs anstatt auf der linken Seite. Quelle: Antares Vega-Rubio)

Kostenlose Autorentools

von Antares Vega Rubio

Die folgenden kostenlosen Autorentools können nicht nur durch fertige Lerneinheiten begeistern – sondern ermöglichen nach einer kurzen Einarbeitungszeit auch das schnelle Erstellen von eigenen Lerneinheiten. Die Lerneinheiten lassen sich auch ins eigene LMS importieren oder einbetten.

Hilfreiche Links für den Online-Unterricht 

Deutschunterricht

Kollaboratives Arbeiten (DSGVO-konform)

3. Tipps für Fortgeschrittene

Obwohl Articulate 360 zu den besten Autorentools auf dem Markt zählt, kommt man beim Erstellen interaktiver Inhalte ohne JavaScript-Kenntnisse an bestimmte Grenzen.

In diesem Newsletter möchten wir Pädagog*innen ohne Programmierkenntnisse fertige JavaScript-Codes zur Verfügung stellen, um unterschiedliche Interaktionen in die Lerneinheiten einbauen zu können.

Heute geht es um die Funktion der Randomisierung. Didaktisch sinnvoll ist diese Funktion als Gamification-Element (z.B. würfeln, um auf eine Folie zu kommen) oder für das häppchenweise, kleinformatige Lernen (z.B. das regelmäßige Wiederholen von Vokabeln aus sehr langen Wortschatzlisten).

Codevar randomnumber = Math.floor((Math.random()*6)+1);
var player = GetPlayer();
player.SetVar(„randnum“,randomnumber);

Achtung! Die Zahlen 6 („Max.Wert“) und 1 („Min.Wert“) können angepasst werden. Die num. Variable hat hier den Namen „randnum“ Exportieren Sie nur für Web oder LMS.