Unsere Forderungen zur Hessischen Landtagswahl 2023
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Qualifizierte und auskömmliche Arbeit bedeutet Teilhabe an der Gesellschaft
Die Zahl der Arbeitslosen, die Bürgergeld beziehen (SGB II) ist in den letzten drei Jahren stark gestiegen. Etwa dreiviertel der Arbeitslosen die Bürgergeld beziehen, haben keine anerkannte Berufsausbildung. Etwa vierzig Prozent der Betroffenen haben keinen Schulabschluss. Gleichzeitig ist die Vermittlung in Qualifikations-, Grundbildungs- und Beschäftigungsangebote für arbeitsmarktferne Menschen deutlich gesunken.
Deshalb fordern wir:
- Mehr niedrigschwellige Bildungsangebote, die benachteiligte Menschen erreichen und ihnen einen Weg aus der Arbeitslosigkeit ermöglichen.
- Die rechtskreisübergreifende Förderung junger Menschen im Übergang von der Schule in den Beruf durch aufsuchende Arbeit, außerbetriebliche Ausbildung und regelfinanzierte Produktionsschulen mit Hauptschulabschlussmöglichkeit auszubauen.
- Bei überbetrieblichen Umschulungen den Unterricht an regulären Berufsschulen zu ermöglichen und unsinnige Verwaltungshürden zu streichen.
- Beschäftigung für benachteiligte Menschen wie Wohnungslose, Haftentlassene oder Menschen mit Suchterkrankungen mit Landesprogrammen zu finanzieren.
- Das Teilhabechancengesetz des Bundes durch ein Landesprogramm mit individuellem Coaching für Langzeitarbeitslose zu ergänzen und die anteilige Eigenfinanzierung der Lohnkosten im Rahmen des Teilhabechancengesetztes bei gemeinnützigen Betrieben durch Landesmittel auszugleichen.
- Niedrigschwellige digitale Zentren einzurichten, die Bürger*innen kostenlosen Zugang zu Computern, Druckern und WLAN ermöglichen sowie dazugehörige Beratung und Unterstützung.
- Analoge, barrierefreie sowie mehrsprachige Zugänge zu Verwaltungsdienstleistungen sicherzustellen, da nicht alle Menschen elektronische Wege nutzen können.
Zukunftssichere gemeinnützige Beschäftigungsträger qualifizieren Arbeitskräfte für einen ökologischen und digitalen Wandel
Deshalb fordern wir:
- Bei der Vergabe öffentlicher Aufträge soziale und ökologische Kriterien sowie Tariftreue als verbindliche Auswahlkriterien zu berücksichtigen.
- Soziale Organisationen bei der Anschaffung der Hard- und Software sowie der Fortbildung der Mitarbeitenden im digitalen Bereich weiter finanziell zu unterstützen oder sicherzustellen, dass diese Kosten in Leistungs- und Zuwendungsvereinbarungen refinanziert werden.
- Nachhaltige Sicherung gemeinnütziger Bildungs- und Beschäftigungsträger statt kurzfristiger Projektförderung.
- Gemeinnützige soziale Träger bei der energetischen Gebäudesanierung und der Entwicklung eines nachhaltigen Mobilitätskonzepts, unter anderem mit Elektro-Fahrzeugen, zu beraten und zu fördern.
- In Unternehmen der Sozialwirtschaft den Aufbau von Konzepten für klimabedingte Krisen wie Hitze, Trockenheit oder Starkregen zu unterstützen und voranzutreiben.
- Den Mitarbeitenden der Wohlfahrtspflege in Hessen analog zu den Bediensteten des Landes Hessen ein Jobticket zu ermöglichen.
Kontakt:
Stephan H. Zimmerman, Vorsitzender
Miriam Hedtmann, Leitung der Geschäftsstelle
Mail: info@lag-arbeit-hessen.de
LAG Arbeit in Hessen e.V.
Kurmainzer Str. 6
65929 Frankfurt am Main
Tel. 069-97 31 94 00