Hessen-SPD kritisiert Bündnis für Ausbildung

Pressemitteilung der SOD-Fraktion im Hessischen Landtag vom 09.03.2015:

Lisa Gnadl (SPD): Mitwirkung des DGB sichert kleine Fortschritte – Ziele bleiben unzureichend

Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende und ausbildungspolitische Sprecherin Lisa Gnadl hat die heutige Unterzeichnung eines Bündnisses für Ausbildung als nicht ausreichend bezeichnet. „Es ist zu begrüßen, dass der DGB einbezogen wurde. Im Gegensatz zum früheren Pakt für Ausbildung sind jetzt wenigstens einige wenige konkrete Ziele aufgenommen worden, auch wenn diese weit hinter unseren Erwartungen zurückbleiben“, sagte die SPD-Politikerin am Dienstag in Wiesbaden.

Vieles am Bündnis für Ausbildung bleibe unkonkret, viele Probleme würden nicht tatkräftig angepackt. „Wir verzeichnen einen dramatischen Rückgang bei den dualen Ausbildungsverträgen. Alleine in den letzten fünf Jahren sind 7.000 Ausbildungsplätze weggefallen. Da sind die vom Bündnis vereinbarten zusätzlichen Ausbildungsplätze eher ein Tropfen auf den heißen Stein“, so Gnadl. Gleichzeitig blieben viele Jugendliche ohne Ausbildungsplatz und würden in Warteschleifen „geparkt“. „Wir können es uns aber nicht länger leisten, erst morgen zu handeln. Deshalb ist das im Bündnispapier festgelegte Ziel, die Zahl der Jugendlichen in den Übergangssystemen bis zum Schuljahr 2020/2021 auf 10.000 pro Jahrgang zu reduzieren, völlig unzulänglich. Das ist ein viel zu langer Zeitraum und 10.000 Jugendliche sind noch immer knapp 20 Prozent eines Jahrgangs, das kann so nicht bleiben. Wir verspielen die Zukunftschancen eines Großteils von jungen Menschen, wenn wir nicht endlich Nägel mit Köpfen machen und für eine fundierte Ausbildung sorgen“, kritisierte Gnadl.