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Was bedeutet die Digitalisierung der Arbeitswelt für geringqualifizierte Frauen?

Ein Großteil der Frauen (56 Prozent) nutzt schon heute digitale Technologien am Arbeitsplatz. Bei den Männern sind es 63 Prozent. Das ist ein Ergebnis der Beschäftigtenumfrage „Gute Arbeit“ des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), die dieses Jahr den Schwerpunkt Digitalisierung hat.

Allerdings arbeiten geringqualifizierte Frauen viel seltener mit neuen Technologien als geringqualifizierte Männer. (Frauen 32 Prozent, Männer 58 Prozent). „Diesen Frauen müssen mehr betriebliche Weiterbildungen angeboten werden“, sagte DGB-Gleichstellungsbeauftragte Anja Weusthoff in einem Interview mit dem Tagesspiegel. „Sonst werden sie im Zuge der fortlaufenden Digitalisierung abgehängt.“

Einen weiteren interessanten Aspekt der unterschiedlichen Auswirkungen der Digitalisierung auf Männer und Frauen beleuchtet die IAB-Studie Auswirkungen der Digitalisierung auf die Arbeitswelt: Substituierbarkeitspotenziale nach Geschlecht.

Geringqualifzierte Frauen arbeiten derzeit häufiger als Männer in personennahen Dienstleistungen, die auch in Zukunft, so die Annahme des IAB, nicht durch computergesteuerte Maschinen ersetzt werden. In den Helferberufen liegt das Substituierbarkeitspotenzial für Frauen mit 37 Prozent deutlich unter dem von Männern (54 Prozent).

Welche Schlussfolgerungen daraus für die Qualifizierung von Frauen und Männern gezogen werden sollten, ist eine wichtige Frage mit der sich Arbeitsmarktpolitik und Weiterbildungsträger schon jetzt beschäftigen sollten.

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