Eine Million Menschen beziehen seit zehn Jahren ununterbrochen Hartz IV

SGB-II-Leistungen werden häufig über einen längeren Zeitraum bezogen. Von den 6,2 Millionen Leistungsbeziehern bei der Einführung von Hartz IV im Jahr 2005 erhielten etwa eine Millionen Menschen ununterbrochen bis 2014 Leistungen.

Fast die Hälfte (44 Prozent) der Hartz-IV-Empfänger bleiben vier oder mehr Jahre ununterbrochen im Leistungsbezug. Werden alle Bezugszeiten einer Person seit Januar 2005 zusammengerechnet, so kommen sogar 69 Prozent der Hartz-IV-Empfänger auf einen Bezugszeitraum von vier Jahren oder mehr.  Das geht aus einer Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Eine weitere Auswertung der Verweildauern nach Bundesländern liefert O-Ton Arbeitsmarkt.

Es gibt allerdings auch einen hohen Anteil an Personen, die nur über einen kurzen Zeitraum auf Leistungen angewiesen sind. Etwa die Hälfte der neu zugehenden Leistungsbezieher können nach einem Jahr den Bezug wieder verlassen.

In einer Sequenzmusteranalyse hat das IAB in seinem Kurzbericht 04/2017 typische Verlaufsmuster von Personen herausgearbeitet, die im Jahr 2007 erstmalig SGB II Leistungen erhielten.

Die verschiedenen Personen-Gruppen  unterscheiden sich besonders durch ihre Bildungsausstattung. Von langfristigem  SGB-II-Bezug  sind häufig Menschen betroffen, die  keine oder nur niedrige Bildungsabschlüsse haben. (Definition Cluster SGB-II-Dauerbezieher: über 80 Prozent in dieser Gruppe bezogen über sieben Jahre hinweg ununterbrochenen SGB-II ). In der Gruppe der SGB-II-Dauerbezieher besitzen 26 Prozent keinen formalen Schulabschluss, 39 Prozent haben einen Hauptschulabschluss und 71 Prozent keinen beruflichen Bildungsabschluss.  Für diese Gruppe empfiehlt das IAB auf Grund der Arbeitsmarktferne eine langfristige Heranführung an den Arbeitsmarkt.