Geflüchtete haben einen hohen Bildungsbedarf
Diese Ausgabe des Arbeitsmarkt-Reportes betrachtet die schulischen und beruflichen Qualifikationen von Geflüchteten in Hessen.
Das Qualifikationsniveau der Geflüchteten weicht deutlich von dem aller bei der BA oder in Jobcentern gemeldeten Arbeitssuchenden ab: Für mehr als die Hälfte der Geflüchteten (60 Prozent) kommen aktuell lediglich Jobs auf Helferniveau in Frage. Nur 16 Prozent haben schon jetzt Fachkraft- oder Spezialistenniveau und vier Prozent Expertenlevel. Wichtige Themen bei Arbeitsmarktintegration von Geflüchteten sind der Erwerb von ausreichenden Deutschkenntnissen und die Anerkennung der ausländischen Bildungsabschlüsse. In der Statistik der BA wird zunächst jede Person, die z.B. auf Grund einer fehlenden bzw. (noch) nicht anerkannten Berufsausbildung und schlechter Sprachkenntnisse aktuell in Deutschland nicht als Fachkraft arbeiten kann, als „Helfer“ geführt. Für 21 Prozent der Geflüchteten weist die BA noch kein Anforderungsniveau aus.
Der Anteil der Geflüchteten ohne Hauptschulabschluss ist mit 40 Prozent sehr hoch. Allerdings haben die arbeitssuchenden Geflüchteten mit einem Anteil von 22 Prozent zu einem leicht höheren Anteil als alle Arbeitssuchende Abitur oder Hochschulreife. Hauptschulabschluss oder Mittlere Reife sind mit Anteilen von zehn beziehungsweise fünf Prozent bei den Geflüchteten vergleichsweise selten. Die Aussagekraft zum Bildungsniveau ist aufgrund teils fehlender Nachweise und mangelnder Vergleichbarkeit der Bildungsabschlüsse allerdings eingeschränkt.
Weitere ausführliche Informationen zu den schulischen und beruflichen Qualifikationen von Geflüchteten in Hessen finden Sie im Arbeitsmarkt-Report Hessen 08/2017.
Monatliche Übersicht über beschäftigungspolitische Maßnahmen in Hessen
Darüber hinaus enthält der Report jeden Monat Übersichten über den Bestand an TeilnehmerInnen in ausgewählten arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen der hessischen Gebietskörperschaften, getrennt nach der Kostenträgerschaft im SGB III und SGB II.
Der Arbeitsmarkt-Report Hessen wird vom Institut für Sozialpolitik und Arbeitsmarktforschung (ISAM) der Hochschule Koblenz für die LAG Arbeit in Hessen e.V. erstellt.
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