Mit der Botschaft „Bei uns haben alle eine Chance“ veranstalten Mitgliederder LAG Arbeit in Hessen wie schon im letzten Jahr eine Aktionswoche. Unter dem Motto „Arbeitsförderung erleben“ laden sie SozialpolitikerInnen, Kooperationspartner, Freunde in ihre Werkstätten und Projekte ein und organisieren Begegnungen und gemeinsame Erfahrungen mit den Teilnehmenden der Maßnahmen.
Langzeitarbeitslosen Menschen und Jugendlichen in Berufsnot Gehör zu verschaffen und den Blick auf den konkreten Nutzen unserer Arbeit als arbeitsmarktpolitische Dienstleister zu richten, scheint uns gegenwärtig besonders wichtig. Denn die aktuelle Arbeitsmarktpolitik setzt auf kurzfristige Integrationserfolge und bevorzugt die Arbeitslosen, die die größten Chancen haben, selbst einen Arbeits- oder Ausbildungplatz zu finden.
In der LAG Arbeit in Hessen organisieren sich Träger, die über langjährige Erfahrung und Knowhow in der Jugendberufshilfe, der Ausbildungs- und Arbeitsförderung verfügen und kommunal gut vernetzt sind. Viele haben seit den 80er Jahren Pionierarbeit geleistet, Werkstätten aufgebaut und Qualitätsstandards in der Personalentwicklung von benachteiligten Menschen gesetzt. Mitglieder der LAG Arbeit in Hessen zählen regelmäßig zu den Trägern des Hessischen Innovationspreises in der Weiterbildung. Ohne die gewachsenen Trägerstrukturen in Hessen wären die Kurswechsel in der Arbeitsmarktpolitik und insbesondere die Einführung des SGB II 2005 nicht bewältigbar gewesen. Aktuell haben verordnete Restriktionen und Bürokratisierungen bei der Durchführung von Maßnahmen sowie die gravierenden Mittelkürzungen ein Ausmaß angenommen, das sowohl eine professionelle und qualitativ hochwertige Maßnahmedurchführung als auch die Existenz der Träger gefährdet.
Auf dieser Seite berichten wir über die Aktivitäten der Mitgliedsunternehmen in der Aktionswoche.
Frankfurt am Main
Unsere Frankfurter Mitglieder FaPrik, Internationales Familienzentrum (IFZ) und Verein zur beruflichen Förderung von Frauen (VbFF) haben gemeinsam geplant und Frankfurter Kommunalpolitiker und -politkerinnen und eingeladen:
23.09.14, FaPrik: Jugendliche diskutieren im SchubLaden, einem Fachgeschäft für umweltfreundlichen Bürobedarf, in dem Einzelhandelskauffrauen ausgebildet werden, mit ihren Gästen.
25.09.14, VbFF: Gemeinsam mit jungen Frauen, die eine geförderte Ausbildung in Teilzeit begonnen haben, nehmen die Gäste an einer Übungseinheit „Mit Telefontraining erfolgreich durch das Bewerbungsverfahren“ teil. Am Nachmittag gemeinsame Diskussion.
26.09.14: Beim IFZ können die Gäste praktisch erfahren, welche Herausforderungen und Erfahrungen Eignungstests mit sich bringen.
Rüsselsheim
23.09.14: Der AVM-Rüsselsheim hat 35. Geburtstag und stellt aus diesem Anlass seinen Tag der offenen Tür unter das Motto der Aktionswoche. Teilnehmende von Maßnahmen werden in die Präsentation der AVM-Angebote im Bereich der Ausbildung, Berufsorientierung und Arbeitsförderung einbezogen. In einzelnen Bereichen können die Gäste und BeOberhessische Pressesucher aktiv teilnehmen.
Marburg
Die Oberhessische Presse informiert am 18.09.14 über die Marburger Aktionswoche, deren Gründe und Anliegen.
Die Firma Integral GmbH veranstaltet am 22. 09. ab 15.30 Uhr einen „Ausbildungss(ch)nack“, in dem sie in der Cafeteria der Kreisverwaltung Marburg-Biedenkopf im Rahmen eines Tages der offenen Tür ihre Ausbildungs- und Umschulungsprojekte vorstellt. Vor allem soll die Bedeutung einer soliden beruflichen Ausbildung für benachteiligte Jugendliche und Menschen mit berufsbiographischen Unterbrechungen thematisiert werden.
Die Jugendkonflikthilfe Marburg stellt am 24.09. ab 14.00 Uhr im Naturschutzgebiet „Heiliger Grund“ in Marburg den positiven Effekt von Arbeit, besonders in einem naturnahen Arbeitsfeld, für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen in einem Fachgespräch zur Diskussion. Anlass hierfür ist das auslaufende Programm „Bürgerarbeit“, das vielen Menschen mit besonderen Vermittlungshemmnissen eine sinnvolle Beschäftigung ermöglichte.
In einer weiteren Aktion wird am gleichen Tag zwischen 18.30 und 20.30 Uhr mit dem Suchtpräventionsprojekt JUICE BOX im Landratsamt Wege der Gesundheitsförderung von benachteiligten Zielgruppen der Öffentlichkeit vorgestellt.
Praxis GmbH lädt am 25.09. ab 11.00 Uhr Politiker/innen und Bürger/innen dazu ein, auf dem Bürgersofa im Gebrauchtwarenkaufhaus Marburg bei einem späten Brunch ins Gespräch mit langzeitarbeitslosen Menschen zu kommen und deren Geschichte, Erfahrungen und Hoffnungen zu erfahren. Hier sollen vor allem die Bedeutung tagesstrukturierender Beschäftigung, Teilhabe am Arbeitsleben und die Übernahme sinnvoller Aufgaben deutlich werden und der Diskreditierung öffentlich geförderter Beschäftigung entgegengewirkt werden.
Arbeit und Bildung e.V. will am 29.09., im Anschluss an die Aktionswoche, Politik und Öffentlichkeit am Beispiel der Marburger Bootswerft die Möglichkeiten eines zielgruppenübergreifenden Qualifizierungsansatzes in einem ungewöhnlichen, handwerklich kreativen Arbeitsbereich vorstellen. Hintergrund ist die zunehmende Normierung von Maßnahmen, die kreative Ansätze in der Jugendarbeit und Beschäftigungsförderung immer weniger möglich macht.