Sozialminister Grüttner gegen Verlagerung der Ausbildungsvermittlung von Jugendlichen mit Vermittlungshemmnissen an BA

In einem gemeinsamen Konzeptpapier haben der Bund Deutscher Arbeitgeber (BDA) und der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) im November 2016 vorgeschlagen, die Ausbildungsvermittlung, Hilfen bei der Integration von Auszubildenden und die Rehabilitation von Schwerbehinderten vollständig an die Agenturen für Arbeit (BA) zu übertragen.

Gegen diesen Vorschlag, der das Ende der gut vernetzten, spezialisierten Vermittlungstätigkeiten der kommunalen Jobcenter in diesem Bereich bedeuten würde, hat sich der hessische Sozialminister Stefan Grüttner (CDU) gewandt. In einem Schreiben an Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles spricht er sich gegen einen Systembruch aus, der nur unnötige neue Schnittstellen schaffen würde, berichtet der Wiesbadener Kurier.

Auch der deutsche Städte- und Landkreistag kritisiert den Vorschlag in einem Positions-Papier: „Beim Einwerben von Ausbildungsstellen, gerade für benachteiligte Jugendliche, ist das Engagement des kommunalen Trägers und seines Landrats/Oberbürgermeisters nicht zu unterschätzen.“ 

Und an anderer Stelle in dem Papier: „Die Abläufe (würden) zu Lasten der Jugendlichen noch komplizierter werden“.

Ausführlich hierzu : Wiesbadener Kurier  „Das Ende eines Erfolgsmodells? Allianz von Arbeitgebern und Gewerkschaft will kommunalen Jobcentern Aufgaben entziehen“ 29.12.2016